Vorteile

Power-to-Heat Anlagen haben eine Anzahl von Vorteilen, insbesondere in Hinsicht einer erweiterten Sektorkopplung zwischen Strom- und Wärmemarkt. Im Zusammenspiel dieser beiden Sektoren liegen sehr hohe technische Flexibilitätspotentiale, deutlich höher als bei reinen Stromanwendungen.

So ist etwa die Verwertung von erneuerbarem Überschussstrom durch Power-To-Heat Anlagen (P2H) in (kommunalen) Fernwärmenetzen einfach und kostengünstig möglich. Die Basistechnologie ist ausgereift und der Wirkungsgrad der Energieumwandlung ist hoch (annähernd 100%).

Durch die Verdrängung der ansonsten für die Wärmeerzeugung eingesetzten fossilen Brennstoffe ist die Wirkung von P2H-Anlagen vergleichbar mit Anlagen zur Umwandlung von Strom in fossile Brennstoffe und deren Speicherung. P2H-Anlagen in Fernwärmenetzen können daher ähnlich wie Power-To-Gas als (funktionale) saisonale Speicher angesehen werden.

Geeignete energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen vorausgesetzt sind die technischen Flexiblitätspotentiale sehr rasch erschließbar. Alternative Technologien wie z.B. Power-To-Gas sollten hingegen aufgrund ihrer niedrigen Wirkungsgrade, ihrer geringen technischen Reife und ihrer hohen Kosten erst später in den Markt gelangen, sobald alle anderen Flexiblitätsoptionen ausgeschöpft sind, perspektivisch ab einen Anteil der erneuerbaren Energieerzeugung im Strommarkt von > 80%.

Auch bei der Bereitstellung von Regelenergie haben P2H-Anlagen systembedingte Vorteile. Diese können die Regelenergiebereitstellung durch konventionelle (thermische) Kraftwerke zumindest teilweise ersetzen, sodass die sogenannten “must-run” Kapazitäten merkbar reduziert werden können.